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Heuschnupfen aus augenärztlicher Sicht

Allergiker reagieren auf Pollen mit Symptomen wie Jucken und Schleimbildung an den Eingängen zum Atemorgan. Aber auch die Augen sind betroffen.
Was genau ist Heuschnupfen?
Unser Körper, und dabei zuerst unsere Atmungsorgane und Schleimhäute, kommt in Kontakt mit Stoffen, die sich in der natürlichen Luft befinden. Sämtliche Pflanzen vermehren sich, indem sie Pollen zu ihrer natürlichen Befruchtung freisetzen. Da jede Pflanze zu einer bestimmten Zeit Pollen freisetzt, gibt es sogenannte Pollenflugkalender, anhand derer die Betroffenen herausfinden können, welcher Pollen im Speziellen ihren Körper belastet. Diese Pollenteilchen verursachen bei uns unter Umständen eine Empfindlichkeitsreaktion, die unser Immunsystem nicht toleriert und worauf es daher eine Immunantwort bildet. Die sogenannten Mastzellen räumen die vorher über die Immunglobuline E erkannten Fremdteilchen weg. Dabei setzen diese Zellen den Botenstoff Histamin frei und die Immunantwort rollt los
Die Symptome
Jucken, Triefen und Schleimbildung an den Eingangspforten zu unserem Atmungsorgan, also in der Nase, im Rachen, im Hals und bis in die Tiefe der Nasennebenhöhlen und Bronchien. Die Augen spielen hier eine besondere Rolle, weil ihre nach aussen gekehrte Schleimhaut wie ein Magnet Pollen anzieht. Auch hier wird nicht selten diese Immunreaktion ausgelöst. Ausserdem wird das Tränenwasser mit seinen Pollen über den natürlichen Tränenkanal in den Hals gespült und reizt diesen zusätzlich.
Wer leidet?
Bei uns in der Schweiz sollen 1,2 Millionen Menschen unter Heuschnupfen leiden, geschlechtsunabhängig, Tendenz zunehmend aufgrund der erhöhten Staubpartikelbelastung in den industrialisierten Ländern.
Therapie – Wo setzt man an?
Stets sollte besonnen behandelt werden, also bei milder Belastung das Organ, das reagiert: z.B. Augen: lokale Augenbehandlung mit entsprechenden Tropfen, Nase: entsprechende Sprays usw. Ist die Immunreaktion allerdings so extrem, dass alle o.g. Organe reagieren und sogar der Allgemeinzustand des Betroffenen darunter leidet, muss auch eine systemische Therapie in Form von Tabletten oder Spritzinjektionen selektiv angeboten werden. Dann sind meistens langfristige Desensibilisierungstherapien Mittel der Wahl.
Wie wirken die Behandlungen im Auge?
Bei den Augen kommen akut mastzellstabilisierende Tropfen oder antihistaminhaltige Tropfen zur Anwendung. Bei den erstgenannten muss man wissen, dass diese erst nach einer gewissen Anflutungsphase wirken und eine kurze Verweildauer haben, weshalb sie mindestens 4 mal pro Tag ins Auge gegeben werden sollten. Nachteil: Vergisst man es einmal, ist die Wirkung weg und die Anflutungsphase muss erneut abgewartet werden. Aus diesem Grund sind antihistaminhaltige Augentropfen einfacher anzuwenden. Dank der langen Verweildauer müssen sie nur einmal am Tag verwendet werden. Der bekannte Müdigkeitseffekt von Antihistamintropfen ist biochemisch weitestgehend behoben worden. Die Wirkung ist aber wahrscheinlich geringer als die der mastzellstabilisierenden Augentropfen. Bei schwerer Augenbelastung sind Kortisontropfen unumgänglich. Die seltenen Nebenwirkungen von induziertem grauen und grünen Star müssen vor Therapiebeginn besprochen werden. Haben Sie weitere Fragen oder wünschen Sie eine Beratung bei unseren Spezialisten? Dann kontaktieren Sie uns jetzt!

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